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Hochschulen wollen der Wissenschaft ein Zentrum geben

Ein Zukunftsworkshop an der Universitätsbibliothek Stuttgart entwirft die Vision einer gemeinsamen Bibliothek für die Stuttgarter Hochschulen am Standort Stadtmitte. Unter einem Dach sollen die bisher getrennten Bibliotheken der Universität, der DHBW Stuttgart und der Hochschule für Technik (HFT), erweitert um viele zeitgemäße Funktionen moderner Gedächtniseinrichtungen, zum sogenannten Campus-HUB vereint werden.

Moderator Dr. Johan Lange eröffnet die Diskussionsrunde, die nach der Fishbowl-Methode geführt wird.

Der Workshop am 15. März 2024 in der Universitätsbibliothek führte Akteure aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik zusammen. Diskutiert wurde ein Konzept zur organisatorischen und architektonischen Neugestaltung der Universitätsbibliothek. Notwendig ist diese Neugestaltung, da das in die Jahre gekommene denkmalgeschützte Gebäude nach einem Kabelbrand nur noch eingeschränkt nutzbar ist und dringend saniert werden muss. Campus-HUB steht dabei für Campus Hochschul- und Universitäts-Bibliothek. 

Die Idee, welche Prorektorin Simone Rehm in ihrem Grußwort und der Direktor der UB Helge Steenweg in seinem Eingangsstatement skizzieren, ist so einfach wie faszinierend: Drei nahe gelegene Hochschulen vereinen ihre bisher getrennten Bibliotheken in einem Gebäude, um mit gemeinsamen Kräften ein modernes Wissenschaftszentrum zu schaffen. Damit werden an einem zentralen Ort in Stuttgart innovative Lernräume zur Verfügung stehen sowie Forschungsergebnisse und -materialien gespeichert und genutzt – analog, digital und räumlich vernetzt. Hier können Tagungen, wissenschaftliche Fortbildungen und öffentliche Veranstaltungen stattfinden, Menschen, Projekte und Objekte aufeinandertreffen: Ein Zentrum an dem Wissen generiert, diskutiert, modifiziert, ausgestellt und erprobt wird, ein Schaufenster der Hochschulen für Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer.

Klärung bedarf die Frage, wie und ob eine vollständige Realisierung der Campus-HUB-Pläne in absehbarer Zeit verwirklicht werden kann. Insbesondere die Bezirksvorsteherin des Bezirks Stuttgart Mitte, Veronika Kienzle, betonte die Funktion des Stadtgartens als Erholungsraum und grüne Lunge in der Innenstadt. Einigkeit herrschte darüber, dass das zusätzliche Bauvolumen durch Flächeneinsparungen und -umnutzungen an anderer Stelle erbracht werden müsse. Zudem dürfe die notwendige Sanierung der Universitätsbibliothek auf dem Campus Stadtmitte durch die weitreichenden Pläne nicht verzögert werden. Deutlich wurde, dass eine gemeinsame Einrichtung der drei Hochschulen im Bestandsgebäude der Universitätsbibliothek allein nicht zu verwirklichen sein wird. Zunächst stehen die Bemessung der benötigten Flächen und die Planung der Sanierung des Bestandsgebäudes durch das Universitätsbauamt an, damit die benötigten Sanierungsmittel durch das Land möglichst bald bereitgestellt werden können.