Forschungsprojekte am Innovationscampus Empfingen vorgestellt
„Wenn wir heute messen, können wir bei gleicher Motorleistung mit der neuen Methode 12-18 % Treibstoff einsparen.“, so Vorstand Armin Gallatz. Dabei erfolgt die Verbrennung effektiver und sauberer als bei der herkömmlichen Zündtechnik. Die neue Verbrennungstechnik kann nicht nur bei neuen Motoren aller Größen verwenden werden, auch für den Nachrüstmarkt ist sie einsetzbar. Bis als Ergebnis ein gut funktionierendes System entwickelt war, war es ein weiter Weg mit einigen Rückschlägen. Armin Gallatz bedankte sich bei der DHBW und Professor Wolf Burger, der immer wieder Hilfestellung gab und bei thermodynamischen Fragen immer zu Rate gezogen werden konnte sowie bei Karl Gerblich von Genotec. Mit beiden Standen ihnen wichtige Wegbegleiter zur Seite, die den Erfolg ermöglicht haben.
Neben der neuen Zündtechnik wurden von Wolf Burger, Professor im Studiengang Maschinenbau am Campus Horb, weitere Mobilitätskonzepte vorgestellt. Die DHBW forscht beispielsweise aktuell mit Unterstützung von Akzo Nobel an einem Zündbeschleuniger, der die Verwendung von solar erzeugtem Alkohol im Dieselmotor zum Ziel hat.
Auch Neuheiten beim Thema Elektromobilität wurde vorgeführt. Die zurzeit am Markt verfügbaren Elektroroller sind von der Reichweite und der Leistung optimal für Innenstädte geeignet. Sollen größere Strecken überwunden werden, ist dies durch die Kapazität der Batterie und die Höchstgeschwindigkeit häufig beschränkt. Mit einem von e.on entwickelte Elektroroller könnte man mit einer Reichweite von 200 km die Region Nordschwarzwald gut erkunden. Um auch die jüngere Generation für den Tourismus in der Region zu begeistern, bietet beispielsweise der Elektroquad, der an der DHBW Mannheim entwickelt wurde, verschiedene Features, wie Geofencing und positionsüberwachter Geschwindigkeitseingriff.
Ein Elektrofahrzeug ähnlich einem Golfcart wäre für den Verkehr in Großstädten wie Stuttgart geeignet. Das lässt sich auch für Leute ohne Führerschein von einer maximalen Geschwindigkeit von 45 km/h auf maximal 15 km/h drosseln. Auch ein E-Kickboard mit integriertem Rollkoffer wurde ausgestellt, eine Studienarbeit von Jens Fuchs und Markus Mohr. Beide studieren im fünften Semester Maschinenbau in der Vertiefungsrichtung Konstruktion und Entwicklung am Campus Horb. Mit ihrem E-Kickboard lassen sich bequem und leicht Strecken, die sonst zu Fuß gemacht werden, überwinden - ideal für den Einsatz auf Messen oder auf dem Weg zur Arbeit zwischen Bahnhof und Geschäft.
Hermann zeigte sich beeindruckt von den vorgeführten Forschungsprojekten: „Ich möchte, dass die Leute mobil sind aber nicht zu Lasten der Umwelt. Deshalb finde ich gut, was hier gezeigt wird.“ Die Experten waren sich einig, dass der Bevölkerung die Berührungsängste genommen werden müssen sowie die Lust und der Spaß an umweltfreundlichen Alternativen vermittelt werden muss, um die Akzeptanz zu erhöhen. „Am besten setzt man die Leute in ein Fahrzeug und lässt sie es selbst erfahren.“, so Diery.