Meet-the-Expert: Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession
Aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine wurde Trabert mit einer politischen Delegation nach Kiew gerufen, um dort die humanitären Hilfen zu unterstützen. Er meldete sich jedoch zu Beginn der Veranstaltung per Videobotschaft und appellierte an die Studierenden, sich aktiv für die Menschenrechte einzusetzen. In seiner Ansprache untermauerte er die Bedeutung der Menschenrechte für Sozialarbeiter*innen. Mit seinem Aufruf zu gegenseitigem Respekt, einem verantwortungsvollen Umgang mit der Macht als Sozialarbeiter*in und dem Fokus auf die berufliche Ethik leitete er die Veranstaltung ein.
Nach der Begrüßung durch Doris Kupferschmidt (Organisatorin der Veranstaltung und Leiterin des Zentrums für Interkulturelle Kompetenz an der DHBW Stuttgart) und Dr. Lisa-Marie Kreß als Vertreterin für die Lehre, stellte Okombo seine Arbeit und den Verein „Uhuru e.V. – Gemeinsam für Kinder in Kenia!“ vor, der seit 2005 Kinder und Jugendliche, die auf den Straßen in Kisumu (West-Kenia) leben, unterstützt.
“For me, working with kids is a passion.” Okombo ist für die Sozialarbeiter*innen in Kisumu zu jeder Uhrzeit erreichbar. Dies wurde deutlich, als während der Veranstaltung sein Mobiltelefon klingelte. An dieser Stelle betonte er die Wichtigkeit, politisch aktiv zu sein und anwaltschaftlich für die Rechte der Benachteiligten einzustehen. Okombo gab außerdem einen Einblick in das Leben der Kinder und Jugendlichen auf den Straßen Kenias, veranschaulicht mit Bildern und einem mitgebrachten Chokora, einem Sack, der tagsüber zum Flaschensammeln und nachts als Decke dient.
Ebenfalls wurde das Projekt „Mobil Youth Work“ in Kisumu vorgestellt, das vor 17 Jahren von Puhm als Alumnus der DHBW Stuttgart gemeinsam mit Okombo ins Leben gerufen wurde. Seitdem findet eine gute Zusammenarbeit zwischen Stuttgart und Kisumu statt. Neben der Mobil Clinic, einer mobilen medizinischen Versorgung der in Kisumu lebenden Menschen, wird vor allem auch Beziehungsarbeit mit den Kindern und Jugendlichen auf den Straßen betrieben.
Zusammenfassend fand ein sehr interessanter Austausch statt, bei dem die Wichtigkeit der Menschenrechte für die Soziale Arbeit deutlich wurde.