Meet-the-Expert: UN-Kinderrechte in Deutschland und Kenia
Referent*innen aus Deutschland und Kenia, ein Sozialwissenschaftler der University of Sunderland sowie Studierende und Beschäftigte der DHBW Stuttgart nahmen daran teil. Alle aus unterschiedlichen Kontexten, aber mit demselben Interesse und Bezugspunkt: Kinderrechte. Dabei stand das Ziel der Kinderrechts-Expert*innen im Fokus, die weltweite Bedeutung der Kinderrechte zu verdeutlichen und Ideen zu deren Stärkung und Umsetzung aufzuzeigen.
Deborah Henschel, Sozialpädagogin und Leiterin der Beschwerde- und Ombudsstelle Kinderrechte der Stadt München, erklärte zunächst die Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention und die Umsetzung dieser in Deutschland, besonders im Hinblick auf die aktuellen Debatten um die Etablierung der Kinderrechte im Grundgesetz.
Jonas Puhm, Sozialpädagoge M.A., und 1. Vorsitzender des Vereins UHURU gemeinsam für Kinder in Kenia e. V., präsentierte unter anderem die neue EU-Strategie für Kinderrechte und eine dieser Strategie zugrunde liegende Studie der EU und UNICEF mit dem Titel „Our Europe, Our Rights, Our Future“, bei der 10.000 Kinder befragt wurden.
Anschließend gab Davis Okombo, kenianischer Kinderrechtler, Gründer der Kinderhilfsorganisation UCDP in Kenia und Leiter der C20 (Civil 20) Arbeitsgruppe Soziale Gerechtigkeit, einen Überblick über Kinderrechte und die Situation der Kinder in Kenia. Neben den internationalen Abkommen wie der UN-Charta nannte er die Verfassung Kenias und einzelne Gesetze des Parlaments als Fundament der Kinderrechte. Außerdem benannte er einige Herausforderungen seiner Arbeit, wie z. B. die schlechte Strafverfolgung, mangelnden politischen Willen und kulturelle Barrieren. Bei der anschließenden Diskussion berichtete Okombo unter anderem vom jährlichen „Tag des afrikanischen Kindes“ am 16. Juni, bei dem es darum geht, Kinder über ihre Rechte aufzuklären.
„Es war eine sehr interessante Veranstaltung, die einen ersten Überblick über die Kinderrechte in Deutschland und Kenia zeigte, aber uns auch dazu motivierte, die gewonnenen Erkenntnisse und Methoden in der Praxis auszuprobieren und umzusetzen“, so das Fazit einer Studentin aus dem Studiengang Soziale Arbeit.