„Mission Digitale Kompetenz im Gesundheitswesen“
Herr Professor Siebenhüner, warum wurde das Kontaktstudium Digital Health ins Leben gerufen?
Die Digitalisierung durchzieht immer mehr Bereiche unseres Alltages. Das Smartphone zum Beispiel gehört mittlerweile zum festen Bestandteil unseres täglichen Lebens und ist aus diesem auch nicht mehr wegzudenken. Kehrseite dieser Entwicklung ist jedoch die permanente Auseinandersetzung mit der stetigen technischen Weiterentwicklung sowie eine Fortentwicklung der eigenen digitalen Kompetenzen.
Was meine ich damit? Jemand, der heute immer noch sein Nokia 6210 benutzt, hat deutlich mehr Schwierigkeiten auf die neuste Smartphone-Generation zu wechseln als jemand, der alle Entwicklungsstufen der Smartphones mitgemacht hat.
Diese Erkenntnis lässt sich auch auf das Gesundheitswesen übertragen. In den letzten Jahren gab viele technische Innovation im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens und die Anspruchshaltung der Patienten hinsichtlich digitaler Angebote ist entsprechend stark gestiegen. Insbesondere in den Zeiten der Corona-Pandemie. Jedoch ist die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen in diesem Bereich nach wie vor sehr rudimentär.
Um den geschilderten gestiegenen Ansprüchen der Patienten sowie den technischen Möglichkeiten gerecht zu werden, bedarf es jetzt einer umfassenden Kompetenzvermittlung im Bereich von Digital Health für alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen. Diese Notwendigkeit wurde auch von der derzeitigen Bundesregierung erkannt und als eine wichtige Maßnahme in den aktuellen Koalitionsvertrag geschrieben. Alle Medizinstudierenden, alle Pflegekräfte, alle Therapeutinnen und Therapeuten sollen zukünftig im Rahmen ihrer grundständigen Ausbildung bzw. ihres Studiums im Bereich Digital Health ausgebildet werden.
Genau dieses Bedarfes und dieser Entwicklung trägt das Kontaktstudium Digital Health an der DHBW Stuttgart jetzt entsprechend Rechnung. Unter dem Motto „Mission Digitale Kompetenz im Gesundheitswesen“ soll allen Dualen Partnern eine dauerhafte Weiterbildungsmöglichkeit für ihre Mitarbeitenden für nur 240 Euro je Modul angeboten werden.
An wen richtet sich das neue Studienangebot?
Vor diesem Hintergrund und der Notwendigkeit eines ganzheitlichen und interdisziplinären Weiterbildungsansatzes richtet sich unser Studienangebot an alle Mitarbeitenden des Gesundheitswesens.
Was sollten die Bewerberinnen und Bewerber mitbringen?
Um allen Bewerberinnen und Bewerbern die Möglichkeit der Teilnahme einräumen zu können, muss lediglich ein qualifizierender beruflicher Abschluss sowie eine Berufserfahrung von 24 Monaten im Gesundheitswesen nachgewiesen werden.
Welche Zukunftschancen eröffnen sich nach dem Abschluss?
Insbesondere durch ChatGPT wurden jetzt der breiten Öffentlichkeit die zukünftigen Chancen sowie die bereits vorhandenen Möglichkeiten nochmals sehr deutlich vor Augen geführt. Derzeit herrscht diesbezüglich bereits eine Art Goldgräberstimmung. Mit anderen Worten: Die digitale Transformation hat bereits unsere Arbeitswelt verändert und wird dies auch weiterhin tun. Es werden neue Tätigkeitsfelder und Berufsgruppen entstehen und dafür andere wieder verschwinden.
Analog zum Eingangsbeispiel mit dem Nokia 6210 und der aktuellen Smartphone-Generation ist es insbesondere im beruflichen Umfeld unerlässlich, sich permanent hinsichtlich des digitalen Wandels weiterzubilden. Dies gilt insbesondere für das Gesundheitswesen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass das Kontaktstudium Digital Health nicht nur aktuelles Wissen und wertvolle Kompetenzen vermittelt, sondern auch die Möglichkeiten eröffnet, bei den sich zukünftig bietenden Chancen zu partizipieren.