21. Horber Werkzeugtag am Campus Horb: Gemeinsam sind wir stark!
Auch in diesem Jahr traf sich die Fachwelt zum Horber Werkzeugtag mit Vorträgen aus der Praxis, begleitender Ausstellung und regem Austausch. Veranstaltet vom Steinbeis-Transferzentrum Institut für Kunststoff- und Entwicklungstechnik IKET ist der „Werkzeugtag“ längst etablierter Branchentreff und zugleich ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Studium an der DHBW und der Praxis in der Industrie.
Diese fruchtbare Verbindung betonte Campusleiterin Prof.in Antje Katona in ihrer Begrüßung. So lud Prof. Dr. Oliver Keßling dazu ein, im Anschluss an die Tagung die Kunststofftechniklabore am Campus zu besichtigen und die Studieninhalte und Möglichkeiten in der Studienrichtung Kunststofftechnik kennenzulernen.
Im ersten Vortrag sprach Christian Seng von der Stolz & Seng Kunststoffspritzguss und Formenbau GmbH am Beispiel des Mikrospritzgießens über die Bedeutung und die Herausforderungen einer effizienten Produktion. Er unterstrich, wie wichtig ein gemeinsamer Austausch und die Zusammenarbeit in der Branche sind, um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können.
An drei Beispielen zeigte Claus Wilde von der ENGEL Deutschland GmbH Trends im Automobilbau auf: So erfordert etwa die zunehmende Anzahl von Aktuatoren in Fahrzeugen, z. B. für die Sitzeinstellung, immer mehr Steckverbinder. Für eine effiziente Produktion stellte er einen speziellen „schlanken“ Spritzgießmaschinentyp vor. Ein weiterer Trend geht in die Richtung großformatiger Karosserieteile und Batteriewannen.
Über die Erfassung von Daten in der Spritzgießproduktion berichtete Matthias Schirmer von der Kistler Instrumente AG: Große Datenmengen werden für den Einsatz von KI benötigt, beispielsweise zum Erkennen von Anomalien. Hierzu kündigte er neue Auswertmöglichkeit an, die bei der nächsten K-Messe vorgestellt werden soll.
Die Digitalisierung im Werkzeugbau, die nicht nur die Maschinentechnik, sondern auch die Werkzeugakte betrifft, war das Thema von Maximilian Bücker von der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH, der hierzu Potentiale aufzeigte.
Thema zweier Vorträge waren Simulationsvorgänge zum Erreichen guter Produktergebnisse. Vorgestellt wurde die Simulation des Füllvorgangs im Spritzgießprozess und der mechanischen Belastung: Pascal Jonat von der Hansgrohe SE zeigte eine gelungene Umsetzung am Beispiel einer „Kopfbrause“. Cemi Kahve von der Plastics Engineering Group GmbH sprach über die Kühlzeitberechnung bei der Verwendung von Kupferstiften für die Kühlung von Bauteilen mit tiefen Taschen sowie Werkzeugfestigkeiten.
Im abschließenden Vortrag berichtete Marc Leigner von der Witosa GmbH über additiv gefertigte Heißkanaldüsen, die eine verbesserte Prozessführung und Energieeinsparungen ermöglichen.
Die Veranstalter Prof. Dr. Oliver Keßling und Prof. Dr. Stefan Epple bedankten sich bei allen Referenten, Ausstellern sowie Teilnehmenden und kündigten den nächsten Horber Werkzeugtag am 29. Januar 2026 an. Sie freuten sich über die gute Zusammenarbeit des DHBW-Campus Horb und des Steinbeis-Transferzentrums IKET als verlässliche Partner für Unternehmen zur Heranbildung von ausgezeichneten Nachwuchskräften.