"Detox Masculinity": Intensiver Vortrag regt zur Reflexion an
Zur Veranstaltung kamen ca. 35 Teilnehmende, darunter die Rektorin der DHBW Stuttgart, Prof. Dr. Beate Sieger-Hanus, Rainer Kraft vom Hochschulpersonalrat und die Beauftragten für Beschäftigte mit Behinderung Christoph Ricken (DHBW Präsidium) und Günther Schneider (DHBW Stuttgart).
In seinem Vortrag beleuchtete Männerforscher Christoph May, wie traditionelle Männlichkeitsbilder Gleichstellung, Diversität und Klimaschutz blockieren und dabei tief verwurzelte gesellschaftliche Probleme wie Misogynie, Gewalt, Rassismus und Verschwörungstheorien fördern. Er betonte die Notwendigkeit, dass Männer ihre eigene Rolle kritisch hinterfragen und sich ihrer Privilegien bewusst werden. Männerbünde, so argumentierte er, bilden das Fundament für viele gesellschaftliche Missstände.
May warf im Rahmen seines Vortrags viele Fragen auf, die zum Nachdenken anregten: Warum genießen Männer bestimmte Privilegien allein aufgrund ihres Geschlechts? Warum ist strukturelle Ungleichheit oft ein blinder Fleck für Männer? Sollten wir statt Frauenquoten nicht Männerlimits einführen? Er sprach auch den Gender Care Gap an, die Kluft in der Beteiligung an Sorge- und Erziehungsarbeit zwischen Männern und Frauen, und forderte ein kritisches Hinterfragen der eigenen Rolle und der männlich dominierten Strukturen.
Aufgelockert wurde der Vortrag durch kurze Videos, Memes und Screenshots von Tweets, die das Publikum immer wieder zum Lachen brachten, aber auch zur Reflexion und zum Hinterfragen erlernter Handlungsmuster anregten.
Im Anschluss an den Vortrag moderierte Jacqueline Pohl, Leiterin des Gleichstellungsbüros und Initiatorin des Vortrags, eine lebhafte Diskussion. Dabei tauschten die Teilnehmenden wertvolle Einsichten und praktische Ansätze, um sich aktiv für Gleichstellung und Diversität einzusetzen.