Elektro-Oldtimer mit Kultfaktor
Wie üblich an einer Hochschule – und so auch am Campus Horb – begann alles mit der Themenausschreibung für die anstehende Bachelorarbeit, also der letzten und umfassenden wissenschaftlichen Ausarbeitung vor Abschluss des Studiums. Jan-Marc Pfeil und Martin Weber entschieden sich für das Thema „Konzipierung eines Brennstoffzellen Range Extenders und die Zulassung eines elektrifizierten Oldtimers“.
Was für den Laien eher trocken daherkommen mag, wurde für die beiden Studenten des Studiengangs Maschinenbau mit Schwerpunkt KFZ-Prüftechnik für einige Wochen und Monate sozusagen zum Lebensinhalt. Warum? Weil es die Zulassung eines Fahrzeugs mit diesem Antrieb bisher noch nicht gab. Dem Ganzen haben die beiden dann noch das „Krönchen“ aufgesetzt, als die Entscheidung auf einen Trabant als Oldtimerfahrzeug fiel.
Der ersten Begeisterung für die Idee folgte nun eine zeitintensive und anstrengende Phase für Planung und Recherche. So gestaltete sich bereits die Auswahl der Brennstoffzelle, also die Auswahl des Antriebs, als schwierig, weil diese nicht zuletzt direkt Folgen auf die Zulassungsvoraussetzungen hat. „Eine Wasserstoff-Brennstoffzelle hat ein ziemlich hohes Gefährdungspotential“, waren sich die beiden Studenten dann jedoch einig. Deshalb fiel ihre Wahl auf eine Methanol-Brennstoffzelle. Hierbei allerdings die richtige zu finden, erwies sich als ebenso herausfordernd. Der Grund: Es gibt kaum Brennstoffzellen dieser Art, schon gar nicht mit Eignung für eine spätere Fahrzeugzulassung.
In Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe konnte aber auch diese Hürde gemeistert werden und schließlich war es soweit, dass die erste Fahrsimulation durchgeführt werden konnte. „Das war noch einmal ein sehr spannender Augenblick“, sagt Pfeil. „Ja“, bestätigt Weber, „und als uns die staunenden Prüfer nach der Begutachtung unseres Trabis das positive Gutachten ausstellten, waren wir absolut happy.“
Das Ergebnis dieses Projekts ist ein innovativer Elektro-Oldtimer mit Kultfaktor, der ab sofort an der DHBW in Horb für weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Verfügung steht.