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Lehmpresse für Afrika wurde am Campus Horb vorgestellt

Am Freitag, 27. Oktober 2017 fanden sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Hochschule am Campus Horb ein, um bei der Pressevorstellung des studentischen Projekts „Lehmpresse für Afrika“ dabei zu sein. Professor Hartmuth Diery, Leiter des Campus Horb, unterstrich in seiner Begrüßung die Bedeutung des Projekts als gelungenes Beispiel für die enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis des dualen Studiums und wie diese Verbindung nicht zuletzt auch einem gesellschaftlichen Auftrag gerecht wird.

Gruppenbild bei der Vorstellung einer Lehmpresse

Die Idee für die Lehmpresse hatte Joachim Beyer, nebenberuflicher Dozent für Informatik und Elektrotechnik, bereits vor 20 Jahren in Sri Lanka. Dort war er in der Entwicklungshilfe tätig, hatte aber keine Möglichkeit, die Maschine zu bauen. Dies ergab sich erst nach seiner Rückkehr nach Deutschland fünfzehn Jahren später. Dann nämlich erstellten Studierende des Campus Horb 3D-Zeichnungen; bei der ElringKlinger AG, einem Dualen Partner der Hochschule, wurde die Presse dann von Studierenden weiterentwickelt und gebaut. Unterstützt wurde das Projekt auch vom Rotary Club in Form der verbauten Hydraulikpumpe.

Mit der Maschine kann erdfeuchter Lehm direkt vor Ort zu stabilen Formsteinen gepresst und gleich in das Mauerwerk eingesetzt werden. Unter hohem Druck von sieben Tonnen werden die Steine innerhalb von fünf Minuten gepresst – alles ohne Strom. Im kommenden Jahr möchte Beyer die Maschine mit nach Afrika nehmen und sie dort dann auch einsetzten. Das inspirierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pressegesprächs dazu, Ideen zur Finanzierung und Verbreitung der Lehmpresse zu entwickeln. So zeigte Hans-Joachim Fuchtel, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär gleich insgesamt acht Möglichkeiten auf, über welche Fördermöglichkeiten und Programme die Lehmpresse in der Entwicklungshilfe zum Einsatz kommen könnte. Da das Thema „Housing“ eines der zentralen Themen in der Entwicklung von Afrika sei sowie Nachhaltigkeit dabei eine besonders wichtige Rolle spielt, kann eine Maschine wie diese Lehmpresse durchaus einen Beitrag dazu leisten und mit der richtigen Vernetzung auch tatsächlich zum Einsatz kommen.

Wie wichtig eine gute Vernetzung ist, um vom Prototyp zum erfolgreichen Einsatz einer Maschine zu kommen, darauf wies auch Tanja Traub, Geschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald hin. Sie gab Beyer den Tipp, mit dem Bau einer schulischen Einrichtung zu starten - sozusagen als Leuchtturm- und Vorzeigeprojekt und damit als Grundlage für weitere Bauprojekte. Unterstützungsmöglichkeiten gibt es auch durch den Rotary Club, der auch in Afrika mit Rotary International vernetzt ist. Das konkrete Angebot an dieser Stelle war „wir können dabei helfen, das Projekt in die richtigen Bahnen zu leiten“, so Helmut Günther, Vertreter des örtlichen Rotary Clubs und ehemaliger Leiter des Campus.