Spannende Veranstaltung: Kann Spielzeug rassistisch sein?
Das Nürnberger Spielzeugmuseum ist bekannt für seine umfassende Sammlung von historischem und modernem Spielzeug und gilt als Besucher*innenmagnet in der Stadt des Friedens und der Menschenrechte. Umso erschütterter war die Museumsleitung, als sie durch den Anruf einer Besucherin darauf aufmerksam gemacht wurde, dass vereinzelte Exponate rassistisch seien. Dieser Anruf brachte einen Stein ins Rollen, wie die Museumsleiterin zu Beginn ihres Vortrags erläuterte.
Falkenberg entschied sich gegen ihren ursprünglichen Impuls, das betreffende Spielzeug aus der Ausstellung zu entfernen und setzte die Objekte mit ihrem Team in einen neuen Kontext: In einem monatelangen Prozess entstand eine beeindruckende Sonderschau mit dem Titel: „Spielzeug und Rassismus. Perspektiven, die unter die Haut gehen“. Dabei wurden die vom Museum als rassistisch erkannten und eingestuften Objekte in einem neuen Kontext ausgestellt und erzählen ihre Geschichte nun aus der eigenen Perspektive.
Der Vortrag und die anschließende Diskussion zeigte, dass es wichtig ist, rassistische Tendenzen in Spielzeugartikeln, Werbung und Medien nicht zu tabuisieren und Hinweise ernst zu nehmen. Aber Spielzeug habe auch sehr viel Potenzial, so Falkenberg weiter. So wurde in den letzten Jahren zunehmend diskriminierungssensibles Spielzeug entwickelt, das ebenso wie entsprechende Bücher einen Platz in der Ausstellung findet. Damit sollen Kinder positive Identifikationsmöglichkeiten in ihrem Spielzeug wiederfinden und Vielfalt spielerisch kennenlernen.