Über Umwege zum Ziel - Alumnus Christoph Wagner hat seinen Traumjob in der Raumfahrt realisiert
Mit Star Wars hat es begonnen. Schon in jungen Jahren war Christoph Wagner von der Raumfahrt fasziniert und fand darin seinen Traumjob, mit dem er in die Fußstapfen von Wernher von Braun treten wollte.
Nach seinem Schulabschluss an der International School of Bangkok überlegte er wo er die Gelegenheit zum Studium aufgreifen könne. Nach einer 2-jährigen Ausbildung zum physikalisch-technischen Assistenten hat er mit seinem damaligen Partnerunternehmen Brueninghaus Hydromatik - der heutigen Bosch Rexroth GmbH - einen BA-Vertrag geschlossen. Mit dem Maschinenbaustudium an der BA Horb wurde das Fundament für seinen beruflichen Werdegang gelegt, ist Wagner überzeugt.
Sein Traum, die Raumfahrt mitzugestalten, war jedoch immer noch sein Ziel und so kam es, dass er zufällig vom neu gegründeten Studiengang an der International Space University in Straßburg erfuhr. Eine Bewerbung um ein Stipendium bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) war erfolgreich und ebenso die Einschreibung in den neu gegründeten Studiengang der Straßburger Universität. Während seiner Studienzeit für Space Studies (Raumfahrtforschung) absolvierte Wagner beim NASA Goddard Space Flight Center ein Praktikum mit dem Schwerpunkt Astrodynamik, bei dem ihm bewusst wurde, dass ihm die erforderliche mathematische Grundlagen und theoretisches Wissen noch fehlten.
Ein weiteres Studium an der Purdue University zum Master of Science bestärkte ihn in seinen Gedanken, eine Beschäftigung bei der NASA anzustreben. Die schicksalhaften Veränderungen, die der 11. September 2001 nach sich zog, brachte alle Beschäftigungsprogramme inkl. einer bereits erteilten Arbeitszusage zum Scheitern.
Bevor es zur Tätigkeit bei Caterpillar kam, studierte Christoph Wagner Astrodynamik und unterrichtete nebenbei Deutsch. Durch die Hydraulikerfahrungen bei Brueninghaus wurde für ihn bei Caterpillar der Hydraulikhybridbagger zum größten Projekt. Neben dieser beruflichen Tätigkeit hat er Technikroboterunterricht an Highschools gegeben und dabei das Team zweimal zur Weltmeisterschaft qualifiziert. Nach einer 10-jährigen Firmenzugehörigkeit wurden bei Caterpillar Umstrukturierungen vorgenommen und er musste sich neu orientieren.
Er wurde für weitere zwei Jahre Entwicklungsingenieur für Axialkolbenpumpen. Danach trat er bei Walt Disney in Florida seinen Dienst als Konstruktionsingenieur an, mit dem Ziel Attraktionen zu bauen, bei der die Sicherheit weitaus größer geschrieben wurde als bei zu konstruierenden Produktionsmaschinen. „Das war die beste Stelle mit dem größten Spaßfaktor“, so Wagner. Die Pandemie beendete jedoch die Fortsetzung seiner Tätigkeit.
Und so stand eine erneute berufliche Änderung bevor, die ihn schließlich als Fluidingenieur im Kennedy Space Center in die erträumte Raumfahrtzone führte. Seit 2022 ist Christoph Wagner nun Vertragshauptingenieur und damit Teil des Artemis Teams. In seine Zuständigkeit fallen die Startturmhydraulik sowie der Raketentransport.
Die spannende Vorstellung seines Werdegangs hat gezeigt, dass man auch über Umweg zum Ziel kommen kann.