Skip to main content

Claus Hartmann

Claus Hartmann hat 2005 sein Studium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Produktion und Vertrieb am Campus Horb erfolgreich abgeschlossen.

Heute ist er Professor für Nachhaltige Energieversorgung an der Hochschule Flensburg und arbeitet als selbstständiger Berater für die Energiewende.

 

Wichtige Stationen seines beruflichen Werdegangs

1992-2001Helene-Lange-Gymnasium in Rendsburg, Schleswig-Holstein
2002-2005Diplomstudium Wirtschaftsingenieurwesen an der Berufsakademie Horb
2005-2007Qualitätsingenieur Rohbau im Werk Sindelfingen (Daimler AG)
2006-2008Masterstudium Nachhaltige Energiewirtschaft/-technik an der Forsthochschule Rottenburg
2008-2014Externe Promotion an der Universität Flensburg
2008-2020Projektleiter und Abteilungsleiter Stadtwerke Flensburg
Seit 2020Selbständiger Berater für die Energiewende
Seit 2023 Professor für Nachhaltige Energieversorgung an der Hochschule Flensburg

Warum haben Sie sich damals für ein Studium an der Berufsakademie Horb entschieden?

Ich komme von einem Bauernhof und habe zwei Geschwister. So war schnell klar, dass ich mir mein Studium selber finanzieren möchte. Da es um das Jahr 2000 nur in Baden-Württemberg und Sachsen duale Hochschulen gab, die auch ein Diplom verliehen, entschied ich mich dafür, ins Schwabenland zu gehen. Außerdem stammte meine spätere Schwiegermutter aus Heubach, so dass meine damalige Freundin und jetzige Frau sich davon überzeugen ließ. Dass ich dann auch noch bei Daimler anfangen konnte, war die perfekte Kombination.

Wie haben Sie Ihr Studium am Campus Horb erlebt?

Da ich von Anfang an das Ziel hatte nach dem Studium zu promovieren, empfand ich das Studium ehrlicherweise etwas wenig wissenschaftlich. Vorteil davon war aber sicherlich die totale Praxisnähe. Sie hat es mir ermöglicht, die meisten Studieninhalte sofort in meinen Praxisphasen bei Daimler zur Anwendung zu bringen. 

Durch die eher abgeschiedene Lage von Horb, gab es wenig Ablenkung und mein Fokus war dadurch voll auf das Studium gerichtet.

Welches Wissen, welche Kompetenzen und welche Erfahrungen aus dem Studium sind aus heutiger Sicht für Ihre berufliche Tätigkeit von besonderer Bedeutung?

Durch die hohe Praxisnähe habe ich gelernt immer gleich an die praktische Umsetzung zu denken. Das hat mir sicherlich viele Jahre bei Daimler und bei den Stadtwerken Flensburg unheimlich geholfen. Genau diese Kompetenz bringe ich jetzt auch meinen Studierenden an der Hochschule Flensburg bei.

Wie kann man sich Ihren Berufsalltag vorstellen?

Mein Berufsalltag hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder komplett verändert: Während ich als Qualitätsingenieur bei Daimler viel im Rohbau unterwegs war, war meine Zeit als Hilfswissenschaftler am ZSW in Stuttgart mehr ein Büro-Job mit viel Nachdenken. Am schönsten fand ich meine Zeit bei den Stadtwerken Flensburg, als ich Projekte geleitet habe (z.B. den Bau des ersten Elektrokessels Deutschlands). Die Zeit als Führungskraft fand dann viel in Besprechungsräumen statt. In meiner Zeit als selbständiger Berater fand ich immer die Interaktion mit den Menschen bei Workshops oder Vorträgen am schönsten. Und genau das habe ich jetzt als Professor größtenteils an der Hochschule Flensburg.

Was mögen Sie besonders an Ihrer Arbeit, was sind große Herausforderungen?

Mir gefällt besonders die hohe Interdisziplinarität. Ich liebe es, wenn ich in verschiedene Welten eintauchen kann: Morgens eine Vorbesprechung für einen Workshop in der Energiebranche, nachmittags eine Vorlesung mit Studierenden, am nächsten Tag einen öffentlichen Vortrag und vielleicht noch eine Besprechung für ein Forschungsprojekt. Meine große Herausforderung dabei ist aktuell, dass ich für mich herausfinden möchte, wobei ich tatsächlich den größten Impact habe und was mich am meisten ausfüllt.

Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Berufsweg einschlagen möchten?

Einfach machen. Ich habe in der Regel zu allen Möglichkeiten, die sich mir geboten haben, ja gesagt. Und selbst wenn es mal nicht perfekt war, hat mir der folgende Spruch geholfen: Umwege erhöhen die Ortskenntnis.