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Modul 11 Soziale Gruppenarbeit (Unit 3)

Kompaktveranstaltungen: Soziale Gruppenarbeit (Modul 11 Unit 3)

Die Veranstaltungen in Modul 11 Unit 3 schließen inhaltlich an die in Unit 1 und 2 erworbenen Grundkenntnisse zur Sozialen Arbeit in und mit Gruppen an. In Unit 3 besteht die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Veranstaltungen zu wählen. Hier können Sie Ihr theoretisches Wissen zu den jeweiligen Formen des methodischen Handelns in der Sozialen Arbeit mit Gruppen vertiefen. Gleichzeitig geht es in diesen Kompaktveranstaltungen auch um das praktische Erproben methodischer Handlungsformen.

Organisation:

Die Wahl der Veranstaltungen erfolgt jeweils zu Beginn des Semesters über Moodle.

Literatur:

Literatur wird von den jeweiligen Lehrbeauftragten bekannt gegeben. Zur Orientierung und zur Vorbereitung finden Sie in der Bibliothek jeweils Veröffentlichungen zu den einzelnen Themen.

Auch in Moodle - Dateiablage - Modul 11 können Sie jeweils themenspezifisch geordnet Texte einsehen.

Jacob Levi Moreno begründetet das Psychodrama durch die Beobachtung spielender Kinder aller Kulturen in den Parkanlagen Wiens. Er entwickelte daraus eine Methode, die sich für die Arbeit in der Jugendhilfe – speziell in Gruppen – sehr gut eignet.

Im Seminar werden unterschiedliche Spiele und Übungen vorgestellt und eingeübt. Die Teilnehmer*innen können sich in der Rolle der Klient*innen und in der Leitungsrolle erleben.

Theoriebausteine und praktische Übungen wechseln sich ab.
Die Bereitschaft zum szenischen Üben ist Voraussetzung.

Dozentin
Frau Judith Maschke

In den 70er-Jahren wird an verschiedenen Orten von verschiedenen Therapeuten ein neuer Ansatz therapeutischen Arbeitens entwickelt, der radikal mit linear-kausalen Erklärungsansätzen für problematische Verhaltensweisen von Menschen bricht. Vielmehr stellt er zirkuläre Prozesse der Interaktion – also die Form der Beziehungsgestaltung unter Individuen – innerhalb von Systemen in den Mittelpunkt des Interesses und der Aufmerksamkeit.

Die Systemische Therapie entsteht und bezieht ihre theoretischen Grundlagen ganz wesentlich aus Allgemeiner Systemtheorie [Ludwig von Bertalanffy], Konstruktivismus [Ernst von Glaserfeld] und Kybernetik. Die ersten Ansätze dieser Bewegung gehen zurück auf die 50er-Jahre in den USA [Palo Alto] und sind verbunden mit Namen wie Watzlawick, Bateson, Haley, Weakland, Frey, Satir, u. a.] Klinische Diagnostik mit der Vergabe von Symptomen nach ICD 10 wird von den SystemikerInnen kategorisch abgelehnt, vielmehr sehen sie in psychischer Krankheit eine Störung der Systemumweltanpassung. "Individuelle Symptome werden als Ergebnis von krankheitserzeugenden und – aufrechterhaltenden Beziehungsmustern im Kontext der wichtigen Bezugspersonen gesehen." [Wilhelm Rotthaus auf der DGSF-Homepage].

Die Entwicklung der systemischen Therapie hat auch sozialpädagogische Settings mit zeitlicher Verzögerung nachhaltig beeinflusst und teilweise stark befruchtet. Therapeut*innen, Berater*innen, Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen, Ärzte und Ärztinnen sowie Seelsorger*innen haben sich in den letzten Jahrzehnten in den verschiedenen systemischen Ausbildungs- und Fortbildungseinrichtungen qualifiziert und berichten überwiegend von einer großen Bereicherung und Erleichterung für die tägliche Praxis durch den veränderten Blickwinkel, den sie sich dadurch aneignen konnten.

Im Kompaktseminar geht es darum, wesentliche theoretische Grundlagen der systemischen Therapie und systemischer Sozialarbeit kennenzulernen und auch ganz praktische Techniken systemischen Arbeitens wie z. B. Genogrammarbeit, Reflecting Team, Systemaufstellung, systemische Fragetechniken einmal auszuprobieren.

Dozent
Herr Martin Koch

Dieses Seminar gibt Ihnen einen Einblick in die Methode der Mediation in Gruppen und Teams. Mediation als Form der Konfliktbearbeitung kann in allen Praxisfeldern hilfreich sein, um in Konfliktfällen handlungsfähig zu bleiben.

Menschliches Zusammenleben ist ohne Konflikte nicht vorstellbar. Konflikte gehören zum Alltag, sicherlich auch in Ihrem Umfeld, Ihrer Familie, unter Freunden oder in Ihrer Praxisstelle.

Die Frage ist nicht, wäre es ohne Konflikte besser, sondern wie können wir angemessen und konstruktiv mit Ärger, Wut und unterschiedlichen Bedürfnissen umgehen.

Hierzu gibt die Methode der Mediation mit ihrer bewusst gestalteten Kommunikation gutes Handwerkszeug für die Praxis. Mediation kann den Streitenden dabei helfen, eine einvernehmliche und für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden.

Neben den theoretischen Inhalten liegt der Schwerpunkt dieses Seminars auf praktischen Übungen zur Konfliktbewältigung. Wir werden anhand von Beispielen aus Ihrer Praxis einen Mediationsprozess durchlaufen. Streiten Sie mit und versuchen Sie sich im Vermitteln und Schlichten!  

Dozentin
Frau Petra Fitting

Dieses Wochenendseminar gibt ihnen einen Einblick in die Methode der Mediation in Gruppen und Teams. Mediation als Form der Konfliktbeabeitung kann in allen Praxisfeldern hilfreich sein, um in Konfliktfällen handlungsfähig zu bleiben.

Menschliches Zusammenleben ist ohne Konflikte nicht vorstellbar. Konflikte gehören zum Alltag, sicherlich auch in Ihrem Umfeld, Ihrer Familie, unter Freunden oder in Ihrer Praxisstelle.

Die Frage ist nicht, wäre es ohne Konflikte besser, sondern wie können wir angemessen und konstruktiv mit Ärger, Wut und unterschiedlichen Bedürfnissen umgehen. Hierzu gibt die Methode der Mediation mit ihrer bewusst gestalteten Kommunikation gutes Handwerkszeug für die Praxis. Mediation kann den Streitenden dabei helfen, eine einvernehmliche und für alle Seiten zufrieden stellende Lösung zu finden.

Neben den theoretischen Inhalten liegt der Schwerpunkt dieses Seminars auf praktischen Übungen zur Konfliktbewältigung. Wir werden anhand von Beispielen aus Ihrer Praxis einen Mediationsprozess durchlaufen. Streiten Sie mit und versuchen Sie sich im Vermitteln und Schlichten.

Dozentin
Frau Regina Steffes

Um ein Anti-Gewalttraining durchführen zu können, benötigt der*die Trainer*in eine umfassende Kenntnis über:

  • Gruppenleitungskompetenzen
  • Gesprächsführung – z. B. motivationale Gesprächsführung
  • Kommunikationsmuster – verbale und nonverbale Kommunikation
  • Körpersprache
  • Persönlichkeit von Gewalttäter*innen
  • Denkmuster von Gewalttäter*innen
  • Opferarbeit
  • Verschiedene Ansätze für die Arbeit mit Gewalttäter*innen

In diesem Kompaktkurs geht es darum, Erlerntes anzuwenden und Neues zu erfahren. Hier geht es nicht nur um Theorie- und Methodenvermittlung, sondern um das Umsetzen dieser in die Praxis.

Anhand des Konzeptes des Anti-Gewalttrainings der JVA Heimsheim werden wie einzelne Phasen des Trainings durchspielen.

Es werden Übungen zu den einzelnen Phasen des Anti-Gewalttrainings vorgestellt; u. a. eine Methode zur Erstellung einer Biographie für Gewalttäter*innen [Lebenslinie]. Bei dieser Übung sollte jede*r Teilnehmende die Möglichkeit erhalten, seine*ihre Wirkung der Gesprächsführung anhand von Videoeinsatz zu überprüfen.
Viele Methoden sind auch für andere Gruppen anwendbar.

Wünsche der einzelnen Teilnehmenden, Lösungsansätze für problematische Situationen mit Klient*innen in den Praxisstellen zu finden, werden selbstverständlich berücksichtigt.

Dozentin
Frau Astrid Blatt

Das von Ruth C. Cohn in den Sechziger- und Siebzigerjahren entwickelte Konzept der "themenzentrierten InteraktionW ist ein systemisch-ganzheitlich-inklusives Modell für lebendiges Arbeiten und Lernen in und mit Gruppen.

Es hat seine Wurzeln in der humanistischen Psychologie, der Psychoanalyse und der Gruppendynamik und integriert eine Vielzahl methodischer Ansätze. Ziel der TZI ist es gleichermaßen, persönliches Wachstum und Entwicklung sowohl des*der Einzelnen als auch der Gruppe zu ermöglichen wie auch optimale Arbeits- bzw. Lernergebnisse zu initiieren. Gruppenleiten nach TZI ist geprägt von der persönlichen Haltung, methodischem und feldspezifischen Können.

Als gruppenbezogenes Konzept ist die TZI für die sozialpädagogische Gruppenarbeit ein in besonderem Maße geeigneter Ansatz. In diesem Seminar wollen wir unsere Erfahrungen in und mit Gruppen, als Teilnehmende und Leitende reflektieren und uns mit den Grundgedanken, Methoden und ausgewählten Aspekten der TZI beschäftigen.

Dozent
Herr Olaf Rothe

Haltung, Ansatz, Methoden und geschlechterbewusstes Handeln in der konkreten Arbeit mit Jungen. Das Seminar dient der grundlegenden und gründlichen Einführung in Theorie und Praxis der Jugendarbeit im Kontext der Vielfalt von Jungen. Sowohl die Basisgedanken und die Haltung wie auch Methoden [der Sexualpädagogik, Medienpädagogik, Erlebnispädagogik, Gewaltprävention, Prävention sexualisierter Gewalt] in der pädagogischen geschlechterbewussten Arbeit mit Jungen stehen im Mittelpunkt.

Gelingende Jungenarbeit steht auf unterschiedlichen Pfeilern: Interesse und Spaß an der Arbeit mit Jungen, Reflexion der eigenen Haltung, Kenntnisse in Ansätzen und Methoden der Jungenarbeit sowie Durchführung von Aktivitäten, die Jungen Spaß machen. Ebenso sind einen Nähe zu den Bedürfnissen, Wünschen und der Kultur von Jungen nicht unerheblich – um guten Kontakt zu Jungen herstellen zu können.

In dem Seminar werden in ausgewogenem Maße zwischen Input, Methodenselbsterfahrung und Gespräch die Ideen und die Anliegen eines geschlechterdifferenzierenden Ansatzes für Frauen und Männer in der pädagogischen Arbeit mit Jungen vermittelt und gemeinsam erarbeitet.

Ein ausführliches Handout sowie Literatur[-hinweise] werden in der Veranstaltung weitergereicht.

Dozent
Kai Kabs

In diesem Seminar wird ein Einblick in die Verfahren Psychodrama und Soziometrie in den Formaten Beratung, Coaching und Supervision gegeben.
Das Psychodrama ist ein Verfahren der Beziehungsarbeit in und mit Gruppen, das vom Psychiater und Soziologen Jakob Levy Moreno (1889–1974) in Österreich grundgelegt und in den USA ausgestaltet wurde. Psychodrama wurde von Moreno speziell in der Gruppenpsychotherapie angewandt.

Im Laufe der Zeit hat das Psychodrama in Deutschland, der Schweiz und Österreich weite Verbreitung in der Beratungsarbeit (von der Suchtberatung bis zur Organisationsberatung) und der Bildungsarbeit (vom Schulunterricht bis zur Hochschuldidaktik) gefunden. Auch in der Personalentwicklung (vom Coaching bis zum Training) und in der Arbeit mit Kindern (von der sozialen Gruppenarbeit bis zur Gruppenpsychotherapie) spielt es eine gewichtige Rolle. Die Verfahren werden auf das jeweilige Format  (Therapie, Beratung, Bildungsarbeit ...) hin modifiziert eingesetzt.

Der gesunde Mensch zeichnet sich nach Moreno durch Spontaneität und Kreativität aus. Er ist vor allem ein soziales Wesen. In seinen sozialen Beziehungen bewegt er sich als beziehungs- und liebesfähige Person, die soziale Rollen nicht als Einengung erlebt, sondern den interaktiven Spielraum in den jeweiligen Rollen gestaltet. Störungen in der persönlichen Entwicklung zeigen sich in der Hemmung von Kreativität und Spontaneität und in „Rollenkonserven“, in denen der*die Einzelne keinen Handlungsspielraum  für sich sieht.

Neben theoretischen Inhalten liegt der Schwerpunkt dieses Seminars auf dem Erleben und Reflektieren der Methoden.

An Beispielen, die Sie aus Ihrer Praxis einbringen können, werde ich Ihnen Settings und Methoden vorstellen, bei denen das Potential der Gruppe und die Handlungsorientierung (auch in der Einzelarbeit) neben dem Gespräch und der Reflexion genutzt werden. Dabei steht die achtsame, feinfühlige Unterstützung von Wachstums- und Entwicklungsprozessen bei Individuen und Gruppen in beruflichen oder privat erlebten „Dramen“ im Vordergrund. (Im Gegensatz zum Namen „Psychodrama“, der vielleicht eher ein wildes Ausagieren suggeriert).

Ort: Beratungspraxis Scheck, Gebelsbergstr. 37, 70199 Stuttgart (Heslach)
(U 1, U14 Haltestelle Schreiberstr.)

Dozent
Horst-Uwe Scheck

Literaturliste:

  • Ameln von/ Gerstmann/ Kramer (2009): Psychodrama, Springer Verlag Heidelberg.
  • Bosselmann, Lüffe-Leonhardt, Gellert (Hg.) (2006): Variationen des Psychodramas. Verlag Christa Limmer, Meezen.
  • Buer, Ferdinand (Hg.) (2004): Praxis der psychodramatischen Supervision. VS Verlag Wiesbaden.
  • Moreno, J.L. (1989): Psychodrama und Soziometrie: Essentielle Schriften. EHP Köln.

Liebe Teilnehmer*innen des Kompaktseminars,

für unser gemeinsames Arbeiten im Psychodramaseminar möchte ich Ihnen ein paar Hinweise geben:

Was ist Psychodrama? "Psychodrama" ist eine ganzheitliche interaktive Methode, die in vielen Tätigkeitsfeldern Anwendung findet: von der Selbsterfahrung über die Beratung bis hin zur Psychotherapie. Zentral ist dabei die spielerische szenische Darstellung, die über verschiedene strukturierte Verfahren angeregt wird. Die Teilnehmenden lernen Varianten des Psychodramas in der praktischen Umsetzung kennen. Themen aus dem beruflichen [studentischen] und privaten Alltag werden in und mit der Gruppe gestaltet.

Was ist Psychodrama nicht? Psychodrama ist kein Schauspiel mit eingeübten Rollen, sondern die freie Gestaltung von Rollen [ohne Anspruch "gut" sein zu müssen]. Psychodrama ist keine toternste [aber ernsthafte] Auseinandersetzung mit den eigenen Beziehungen und Rollen – aber: es darf [und wird] auch gelacht werden. Psychodrama im Kompaktseminar ist keine Psychotherapie, aber Selbsterfahrung mit Tiefgang.

Was sollen Sie mitbringen? Unter Anwendung verschiedener Verfahren werden wir praktisch mit aktiver Beteiligung der Gruppenteilnehmer*innen psychodramatisch arbeiten. Dies unter strenger Beachtung der Schweigepflicht. Die einzelnen Themen werden von den Teilnehmenden eigenständig eingebracht sowie von der Gruppenleitung angeregt. Durch das aktive Erleben und Mitgestalten werden den Teilnehmer*innen die Methode Psychodrama in Ausschnitten nähergebracht sowie die eine oder andere Technik daraus vielleicht für die eigene zukünftige Arbeit vermittelt. Wichtig ist, dass Sie sich zur Vorbereitung schon überlegen, welche Themen sie – eventuell – einbringen könnten. Das soll aber keinesfalls als Zwang verstanden werden oder als Aufforderung, dass wir Thema nach Thema abarbeiten, sondern als Anregung, ein wenig zu reflektieren, um dann in den Sitzungen zu entscheiden, was Sie vorstellen möchten und was nicht. Dabei brauchen Sie sich überhaupt keine Gedanken darüber zu machen, wie Ihr Thema gestaltet werden kann – das ist meine Aufgabe.

Welche Verfahren aus dem Psychodrama werden wir anwenden? Dazu kann ich momentan nur ein paar Vorschläge machen [siehe Anlage]; was wir dann umsetzten, ergibt sich aus Ihren Wünschen im Seminarverlauf.

Bis zu unserem Seminar viele Grüße.

Dozent
Prof. Dr. Franz Stimmer

Das SAFARI-Modell - Ein theoriegeleitetes Konzept um Gruppenbildungsprozesse zu initiieren und zu reflektieren.

Dieses Seminar richtet sich an alle, die das Aufbereiten von Lernstoffen in Gruppen so
gestalten wollen, dass ganzheitlich personale, ästhetische und soziale Bildungsprozesse möglich werden. Mit dem SAFARI-Modell hat Gabriele Czerny ein theoriegeleitetes Konzept  entwickelt, das es ermöglicht, ganzheitliche Lernprozesse strukturiert anzuleiten. Unter Einbezug von Kunst, Literatur und Theatersowie dem Nutzen des Spannungsfeldes der Gruppendynamik werden vielfältige Möglichkeiten von Selbstbehauptungs-, Sozialisations- und Demokratisierungsmöglichkeiten erlebbar.
Geraldine Höbel, Sozialarbeiterin (M.A.), Spiel und Theaterpädagogin