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Begrüßung von 221 Erstsemester-Studierenden im Studienzentrum Gesundheitswissenschaften und Management
Am 1. Oktober 2021 starteten im Studienzentrum Gesundheitswissenschaften & Management an der DHBW Stuttgart 221 Studienanfänger*innen in den sechs Studiengängen BWL-Gesundheitsmanagement, Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Angewandte Pflegewissenschaft sowie Angewandte Hebammenwissenschaft mit den Studienrichtungen Erweiterte Hebammenpraxis und Hebammenkunde. Erstmals mit dabei waren vierzig Studierende des grundständigen primärqualifizierenden Studiums Angewandte Hebammenwissenschaft.
Nach einer Begrüßung durch die Studiendekanin Prof. Dr. Anke Simon erwartete die Studierenden unter der Moderation von Prof. Dr. Marion Burckhardt, unterstützt durch Co-Moderatorin Felicitas Kley und einem versierten Technikteam (Ulrike Kienle, Antje Hackemann), ein buntes Programm, das aufgrund der Pandemiebedingungen online erfolgte. Hierbei wurden persönliche und berufliche Perspektiven, die ein Studium im Studienzentrum Gesundheitswissenschaften und Management eröffnet, durch eine Vielfalt von Beiträgen von Vertreter*innen aus dem Politik-, Hochschul- und Praxisbereich beleuchtet. Mit dabei waren Gastbeiträge von Staatssekretärin Dr. Ute Leidig aus dem Sozialministerium und Stuttgarts Finanz- und Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann, welche beide die hohe Bedeutung akademisch ausgebildeter Gesundheitsberufe für die anstehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen hervorhoben.
Prof. Dr. Nitsche-Ruhland gewährte den Studierenden einen lebendigen Einblick in die Tätigkeiten des DHBW-Präsidiums, insbesondere im Hinblick auf Akkreditierung, Qualitätsmanagement und Möglichkeiten studentischer Mitarbeit. Rektor Prof. Dr. Weber vom DHBW-Standort Stuttgart und die Dekanin der Fakultät Wirtschaft, Prof. Dr. Sieger-Hanus, begrüßten die Studierenden mit inspirierenden Worten. In Interviews gaben zahlreiche Alumni, hochschulisch ausgebildete Praxisvertreter*innen und Studierende höherer Semester einen Einblick in ihre persönlichen Entwicklungs- und Karrierewege. Auch ultimative Survivaltipps kamen nicht zu kurz. Besonders beeindruckt waren die Mitarbeiter*innen und Professor*innen des Studienzentrums von einer Wortwolke, in der die Erstsemester-Studierenden selbst ihre Motivation für das Studium am Studienzentrum Gesundheitswissenschaft & Management zum Ausdruck brachten.
Ein weiteres Highlight war ein Gespräch zwischen Prof. Anke Simon und Yvonne Bovermann, die den Weg und die Erfolgsfaktoren der Akademisierung der Gesundheitsberufe diskutierten und dabei auch auf die Vorzüge des dualen Studiums und der Möglichkeiten interprofessioneller Zusammenarbeit am Studienzentrum eingingen. Beide konnten hier aus erster Hand berichten, da Yvonne Bovermann für den Deutschen Hebammenverband maßgeblich an der gesetzlichen Umsetzung des primärqualifizierenden dualen Hebammenstudiums mitgestaltete und Prof. Anke Simon von Beginn an ihre Erfahrung und ihr Engagement am Studienzentrum Gesundheitwissenschaft & Management einbrachte.
Ein Gastvortrag der besonderen Klasse: Guest Lecture mit Dr. Andrew Symon
Die DHBW Stuttgart durfte vergangenen Donnerstag einen besonderen Gast begrüßen: Dr. Andrew Symon folgte ehrenwerterweise der Einladung des Studienfachbereichs Gesundheit und stellte in seinem Gastvortrag den Framework “Quality Maternal and Newborn Care” (QMNC) sowie weltweit begleitende Forschungsprojekte vor und diskutierte diese mit den Studierenden der “Angewandten Hebammenwissenschaft”.
Er selbst ist international renommierte Hebamme und Forscher.
Der QMNC Framework beschreibt die Komponenten und Merkmale einer qualitativ hochwertigen Versorgung von schwangeren Frauen und ihren Neugeborenen und dient auch als Instrument zur Messung der klinischen wie außerklinischen Qualität in der weltweiten Hebammenarbeit unabhängig der jeweils variierenden medizinischen Standards. Die generierten Daten können als (Bewertungs-) Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen und Kostenträger herangezogen werden. Verdeutlicht wurde die direkte Korrelation zwischen Qualität der (Aus)Bildung der Hebammen und der Qualität der Hebammenarbeit selbst. Im Studium leistet die Auseinandersetzung mit der Qualität der eigenen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Hebammenprofession.
Dr. Symon gab einen spannenden Einblick in die laufenden internationalen Forschungsprojekte sowie in die Vernetzung der Forschenden.
Beeindruckend, welchen Erkenntnisgewinn durch Forschungsprojekte wie diese erzielt werden können, gleichermaßen, welch ein Potenzial zur Versorgungsverbesserung für Frauen, Schwangere, Gebärende, Mütter und deren ungeborene wie geborene Kinder daraus wachsen kann.
Wir danken Dr. Andrew Symon für seine fundierten Informationen, seine großartige Inspiration und Motivation.
- Weitere Informationen sowie Veröffentlichungen finden Sie unter: Andrew Symon — Discovery - the University of Dundee Research Portal
32. Kongress der International Confederation of Midwives
Alle drei Jahre lädt die International Confederation of Midwives (ICM) die Hebammen (m/w/d) der Welt zu einem mehrtägigen Kongress. Die ICM vertritt Hebammenorganisationen aus 124 Ländern aller Kontinente und repräsentiert mehr als eine Million Hebammen. Sie arbeitet eng zusammen mit der WHO, der UNFPA und internationalen Berufsorganisationen wie der International Federation of Gynecology and Obstetrics (FIGO), der International Pediatric Association (IPA) und dem International Council of Nurses (ICN).
Nach 2017 in Toronto sollte der 32. Kongress 2020 im Mai auf Bali stattfinden. Wie so viele Veranstaltungen in diesem Pandemiejahr, musste der Kongress abgesagt werden und wird nun als erster virtueller internationaler Hebammenkongress an fünf Tagen, jeden Mittwoch im Juni 2021 abgehalten. Alle Sessions werden aufgezeichnet, damit Hebammen in jeder Zeitzone von den Vorträgen und Workshops profitieren können.
Das FEM Projekt (Future Education in Midwifery) wird mit einem Poster und einem Video, das die live Posterpräsentation vor Ort ersetzt, dort vertreten sein. Eingereicht und angenommen wurde das Abstract mit ersten Ergebnissen aus der Begleitforschung 2019 für die Präsenzveranstaltung auf Bali. Das FEM-Projekt wurde im Juli letzten Jahres abgeschlossen und der daraus hervorgegangene Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft berufsintegrierend erfolgreich akkreditiert. Er richtet sich an beruflich qualifizierte Hebammen, die in drei Jahren berufsintegrierendem Studium den Bachelor of Science erwerben.
Auf dem 32. ICM Kongress werden 706 Arbeiten präsentiert, in Form von Vorträgen, Workshops, 3-Minuten-Sessions und Postern. Wir freuen uns, das FEM Projekt mit inzwischen aktualisierten Ergebnissen aus den Befragungen des ersten Kurses dort einem internationalen Fachpublikum vorstellen zu können. Dargestellt werden exemplarisch die Studienmotivation zum Studienstart und die selbsteingeschätzte Kompetenzentwicklung der Studierenden nach der Hälfte des Studiums. Zur Gestaltung haben unsere neuen Kolleginnen im Team der Hebammenwissenschaft, Maria Casado-Bernert und Vera Sinning, entscheidend beigetragen.
Angewandte Hebammenwissenschaft: Erster Abschlussjahrgang
Die ersten Hebammen mit Bachelorabschluss in Baden-Württemberg haben ihr Studium an der DHBW Stuttgart erfolgreich beendet. Am 23. September erhielten sie im kleinen Kreis ihre Abschlusszeugnisse. Die Entwicklung des berufsbegleitenden Studiengangs Angewandte Hebammenwissenschaft wurde gefördert durch das BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) im Rahmen des Wettbewerbs „Offene Hochschulen: Aufstieg durch Bildung“. Der Pilotkurs startete im Oktober 2017.
Förderprojekte des Bundes bringen zwei neue Studiengänge
Zwei Förderprojekte aus dem Bund-Länder-Wettbewerb „Offene Hochschulen“ haben sich nach sieben Jahren im September 2020 so erfolgreich entwickelt, dass sie zu zwei vollwertigen Studiengängen akkreditiert wurden. Das Studienangebot der DHBW Stuttgart wird damit noch attraktiver. Die beiden Studiengänge Angewandte Pflegewissenschaft für berufserfahrene Pflegefachpersonen und Angewandte Hebammenwissenschaft - berufsintegrierend für Hebammen, wurden im Rahmen dieses Förderprogrammes konzipiert, als Probelehrbetriebe durchgeführt und nun erfolgreich in den Regelbetrieb am Standort Stuttgart übernommen.
Immatrikulation für das Wintersemester 2020/21
Die Immatrikulation für das Wintersemester 2020/21 ist ab sofort möglich.
Fragen zum Studiengang beantwortet Ihnen das Team unter info-fem@dhbw-stuttgart.de.
Gerne können wir per E-Mail auch einen Termin zur telefonischen Beratung vereinbaren.
Über 100 Teilnehmende bei „Fachkonferenz Akademisierung“ an der DHBW Stuttgart
Der Deutsche Hebammenverband (DHV e.V.) und die Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi e.V.) luden am 6.12.2019 zur zweiten „Fachkonferenz Akademisierung“, um den aktuellen Stand der Akademisierung des Hebammenberufes und die unmittelbar anstehenden Aufgaben zu diskutieren. Wie die Veranstalterinnen bei der Planung der Tagung gehofft hatten, aber nicht gewiss sein konnten, wurde das Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung bereits verabschiedet und am 28.11.2019 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Nach 34 Jahren mit dem geltenden Hebammengesetz ein Grund zu großer Freude und zum Feiern!
Gastgeberin war in diesem Jahr die DHBW Stuttgart. Unter den über 100 Teilnehmer*innen waren die Präsidentin des DHV und die Vorsitzenden der DGHWI und zahlreiche Vertreter*innen der Hochschulen und der Praxis aus ganz Deutschland und der Schweiz.
Unsere Hochschule wurde nicht zufällig als Veranstaltungsort gewählt. Das Hebammenreformgesetz schreibt ein duales Studium als Zulassung zum Beruf der Hebamme vor. Wesentliche Elemente des zukünftigen Hebammenstudiums entsprechen dem an der DHBW gelebten dualen Modell. Und so waren Mitarbeiterinnen des Studienzentrums Gesundheitswissenschaften&Management an mehreren Stellen der Veranstaltung angefragt, ihre Erfahrungen aus den gesundheitswissenschaftlichen Dualen Studiengängen einzubringen.
Eröffnet wurde die Fachkonferenz im Audimax mit einer Rede vom Rektor der DHBW Stuttgart, Prof. Dr. Weber. Im Anschluss gab Studiendekanin Prof.in Dr. Simon einen Einblick in das Duale Studium mit ihrem Vortrag „Das Duale Studium - Fakten – Widersprüche - Irrtümer“. Sie ging auf zentrale Fragen ein, die sich an Hochschulen und Praxiseinrichtungen den am Aufbau der primärqualifizierenden Studiengänge Arbeitenden stellen. Viele Teilnehmer*innen fanden sich wieder im dargestellten Spannungsfeld von humanistischem Bildungsideal und berufspraktischer Ausbildung.
Frau Prof.in Dr. Tegethoff (Berlin) berichtete zum Stand und der dynamischen Entwicklung von Hebammenstudiengängen in Deutschland. Frau Bovermann, Beirätin für Bildung im Präsidium des DHV, trug alles was zum berufspraktischen Teil des Studiums bereits festgelegt ist, vor. Ein absolutes Novum für Studiengänge im Gesundheitswesen ist die Vergütung während des gesamten Studiums für die angehenden Hebammen. Sehr positiv ist auch die zukünftig geforderte Anleitung der Studierenden durch qualifizierte Praxisanleiterinnen in allen Praxiseinsätzen.
Am Nachmittag wurden einzelne Themen in Workshops vertieft. Katrin Heeskens, Leitung der wissenschaftlichen Weiterbildung am Studienzentrum, und Andrea Bosch, Projektleitung FEM Angewandte Hebammenwissenschaft, informierten gemeinsam über die Aufgaben der Praxispartner im dualen Studium. Im gut besuchten Workshop wurde von den Teilnehmer*innen aus Hochschulen, Hebammenschulen, der Praxis und Berufspolitik lebhaft diskutiert. Da die Studien- und Prüfungsordnung noch nicht final im Bundesrat abgestimmt ist und damit auch noch kein Rahmencurriculum vorliegt, mussten manche Antworten noch abstrakt bleiben. Dennoch konnten die Fragen der Teilnehmer*innen zu Praxisplan, Kooperationspartner und Verträgen bearbeitet werden und es wurde deutlich, dass an einigen Stellen durchaus Gestaltungsspielraum ist, der genutzt werden kann.
Eine erfolgreiche Veranstaltung in einer für das Hebammenwesen sehr ereignisreichen Zeit voller Umbrüche und Chancen, für die wir sehr gerne Gastgeberin waren.
Projektarbeit erfolgreich päsentiert
Am 8. November 2019 fand der 10. Hochschultag der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) an der FH Münster unter dem Motto „Optimierung der pflegerischen Versorgung – Beitrag der Pflegewissenschaft“ statt.
Im Rahmen der Veranstaltung gab es zahlreiche Vorträge von Bachelor- und Masterarbeiten. Ebenfalls wurden 18 Poster zur Präsentation ausgewählt. Frau Annette Stier aus dem Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft – FEM 2017 präsentierte erfolgreich die Ergebnisse ihrer Projektarbeit in Form eines Posters zum Thema: „Die Wochenbettsprechstunde in der freiberuflichen Tätigkeit von Hebammen“.
Erstsemesterbegrüßung im Studienzentrum Gesundheitswissenschaften & Management
Am 01. Oktober 2019 wurden die Studienanfänger und Studienanfängerinnen der fünf Studiengänge BWL-Gesundheitsmanagement, Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Angewandte Pflegewissenschaft sowie Angewandte Hebammenwissenschaft mit den Studienrichtungen Erweiterte Hebammenpraxis und Hebammenkunde im Studienzentrum willkommen geheißen. Insgesamt 201 Erstsemester beginnen im Wintersemester 2019/20 ein duales Studium am Studienzentrum. Studiendekanin Prof. Dr. Anke Simon begrüßte die Studierenden und stimmte sie auf die bevorstehende Studienzeit ein. Vertreterinnen der unterschiedlichen Studiengänge vermittelten Studienerfahrungen aus erster Hand und teilten hilfreiche Tipps rund um das Studium.
Ermutigende Worte für die Erstsemester fanden die vier Referentinnen Christina Fahrner, Absolventin BWL-Gesundheitsmanagement, Anja Dienersberger, Absolventin Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Cornelia Cantiani, Absolventin Angewandte Pflegewissenschaft sowie Heike Edmaier, aktuell noch Studentin der Angewandte Hebammenwissenschaft-Erweiterte Hebammenpraxis.
Christiane Matzke, Direktorin für Unternehmensentwicklung und Pflegemanagement an den SLK-Kliniken Heilbronn betonte die Notwendigkeit der akademischen Ausbildung im Bereich der Pflege und berichtete über aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich der Gesundheitsberufe.
Lernwelten 2019 „Arbeit – Beruf – Bildung“: Aus dem Heute für das Morgen lernen
Am 12. und 13.09. fand in Klagenfurt der 19. internationale wissenschaftliche Kongress für Pädagogik der Pflege- und Gesundheitsberufe statt. Die Veranstaltung setzte sich mit den Wechselwirkungen zwischen dem Wandel in der Berufs- und Arbeitswelt und den damit einhergehenden Veränderungen auf die Bildung auseinander.
Innerhalb der Vortragsreihe „Lernen 2.0“ referierte Frau Cornelie Wolf, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt FEM (Future Education in Midwifery), zum Thema: „Innovative Prüfungsformen im Dualen Studium für Hebammen – Entwicklung eines E-Portfolios zur Integration der Berufspraxis“. Im Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft wurde für das Modul „Erweiterte Hebammenpraxis“ als Prüfungsleistung ein E-Portfolio entwickelt. Ziel ist das in der Theorie erworbene evidenzbasierte Wissen auf konkrete Problemstellungen der Praxis zu transferieren und dabei sowohl die Wissenschaftlichkeit als auch die Praxisorientierung zu fördern. Für die Bewertung der Prüfungsleistung wird ein qualifiziertes Gutachten mit Benotung herangezogen. Die Überprüfung des subjektiven Kompetenzzuwachses erfolgt auf Basis des validierten Berliner Evaluationsinstruments für selbsteingeschätzte, studentische Kompetenz (BEvaKomp). Darüber hinaus entspricht das Portfolio der Forderung nach alternativen Prüfungsformen für die Zielgruppe der nicht-traditionell Studierenden.
Im Anschluss an den Vortrag wurde in einer angeregten Diskussion der unterschiedliche Einsatz von Portfolios, insbesondere von E-Portfolios, in den deutschsprachigen Ländern ausgetauscht. Besonderes Interesse erweckte hierbei die Studierendengruppe der bereits beruflich qualifizierten Hebammen.
Stipendiatinnen berichten über Finnland-Austausch
Am 1. Juli 2019 versammelten sich Kommilitoninnen und Kommilitonen des Studienjahrgangs WAG 2016 um gemeinsam mit Professorinnen und Professoren vom Studienzentrum Gesundheitswissenschaften und Management, den Projektleiterinnen Dr. Rose Seifert und Prof. Bettina Flaiz, der Projektbetreuerin Sarah Hofmann von der Baden-Württemberg-Stiftung und dem Pflegedirektor des Klinikum Stuttgart Oliver Hommel den Präsentationen zum diesjährigen Stipendium an der Oulu University of Applied Sciences in Finnland zu folgen.
Neben Kerstin Sieber und Theresa Wagner vom Robert-Bosch-Krankenhaus besuchte mit Natascha Lehmann von Lenski vom Klinikum Stuttgart im Mai 2019 erstmals auch eine Hebamme den Projektpartner am Department Health and Social Care der University of Applied Sciences in Oulu. Für zwei Wochen durften die Stipendiatinnen der Lehre im Bereich Pflege und Geburtshilfe folgen, praktische Erfahrungen in Einsätze an unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen sammeln und mit finnischen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Projektes Network Nursing and Healthcare auf persönlicher Ebene im deutsch-finnischen Austausch Erfahrungen und Eindrücke reflektieren.
Zum Ende des zweiten Projektjahres werden mit den Vorbereitungen für einen erneuten Studierendenaustausch in 2020 auch die ersten Weichen für die zukünftige Zusammenarbeit mit Oulu nach Projektende gestellt.
Workshop „Qualifizierung von Familienhebammen“
Auf Einladung von Frau Paul, Leiterin des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen, kamen am 9. Juli 2019 Hochschulvertreterinnen der Hebammenstudiengänge in Deutschland, Verantwortliche der Landeskoordinierungsstellen Frühe Hilfen und Vertreterinnen der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft und des Deutschen Hebammenverbandes in Köln zusammen, um sich über verschiedene Wege der (zukünftigen) Qualifizierung von Familienhebammen auszutauschen und Kooperationsideen zu entwickeln. Sonja Wangler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt FEM (Future Education in Midwifery), stellte das Modell der Dualen Hochschule vor, in dem Familienhebammen und Familiengesundheits- sowie Kinderkrankenpflegerinnen und –pfleger in Kooperation mit den Berufsverbänden und der Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen im Rahmen des Kontaktstudiengangs „Gesundheitsförderung und Prävention für junge Familien“ bereits seit 2016 erfolgreich qualifiziert werden.
Im Rahmen des Workshops fand eine angeregte Diskussion über die aktuellen Herausforderungen und Auswirkungen statt, die die Akademisierung der Hebammenausbildung auf die Qualifizierung von Familienhebammen hat. Die Wichtigkeit von psychosozialen Themen in der Ausbildung und Tätigkeit von Hebammen wurde von allen Seiten betont, ebenso wie die Bedeutung von Vernetzung im Bereich der Frühen Hilfen. Sowohl die Vertreterinnen der Hochschulen, als auch die Verantwortlichen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen und der Landeskoordinierungsstellen Frühe Hilfen zeigten sich offen für Möglichkeiten der Kooperation, auch im Rahmen der wissenschaftlichen Weiterbildung, und der Zusammenarbeit hinsichtlich der Gestaltung der zukünftigen Entwicklung von Hebammenarbeit und Qualifizierung im Bereich der Frühen Hilfen.
FEM Studiengang beim 15. Deutschen Hebammenkongress "Hebammen Wissen macht‘s möglich"
Im Bremer Congress Centrum fand vom 27.-29. Mai 2019 der 15. Kongress des Deutschen Hebammenverbands mit rund 2500 Teilnehmenden statt. Im Fokus standen Zukunftsthemen. Als größter Berufsverband der Hebammen Deutschlands mit rund 20.000 Mitgliedern will der DHV die Zukunft des Hebammenberufes mitgestalten und entwickelt eigene Konzepte und Vorschläge. Bereits am ersten Kongresstag diskutieren Prof. Lesley Page (ehemalige Präsidentin des britischen Royal College of Midwives und der International Confederation of Midwives) und Mervi Jokinen (Präsidentin der European Midwives Association) mit Vertreterinnen und Vertretern der Berufs- und Fachgesellschaften, wie der dringend notwendige kulturelle Wandel in der Geburtshilfe initiiert und gestaltet werden kann.
Weitere Schwerpunkte waren der Hebammenmangel und Strategien, wie der Berufsflucht entgegengewirkt werden kann, und die Digitalisierung, die mit Onlinekursen, Schwangerschafts-Apps und Beratungsportalen im Alltag der Schwangeren und der Hebammen angekommen ist. Oona Horx-Strathern vom Zukunftsinstitut Frankfurt/Main und Wien präsentierte „Die Macht der Megatrends – Leben in der Zukunft“ und die Folgen für den Beruf der Hebamme.
Beherrschendes Thema war die anstehende Akademisierung der Hebammenausbildung. In zwei Plenen diskutierte DHV-Präsidiumsmitglied Yvonne Bovermann unter anderem mit Juristen und Expertinnen aus dem Bildungsbereich. Der Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für eine vollständige Überführung an die Hochschulen liegt vor und hat bereits die erste Lesung im Bundestag hinter sich. Vorgesehen ist ein dualer primärqualifizierender Studiengang. In den Veranstaltungen und auf den Fluren wurde intensiv über die Chancen und Herausforderungen diskutiert, die diese Veränderung mit sich bringt. Viele an Fachschulen ausgebildete Hebammen suchen nun nach einem Weg zum Bachelorabschluss. Sie konnten sich am Stand der Hochschulen mit Studiengängen in Angewandter Hebammenwissenschaft breit informieren.
Andrea Bosch und Cornelie Wolf, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Projekt FEM (Future Education in Midwifery) der DHBW Stuttgart, präsentierten den Studiengang für examinierte Hebammen. Der Aufbau des berufsintegrierenden Studienprogramms ist einzigartig in Deutschland. In sechs Semestern mit jeweils fünf Präsenzwochen können qualifizierte Hebammen den Bachelor erreichen. Die Dauer und der Ablauf können dabei flexibel an die Bedürfnisse berufstätiger Hebammen oder auch Studierender mit Familienpflichten angepasst werden. Dieses Konzept stößt auf großes Interesse und spricht Hebammen mit dem Wunsch zu studieren sehr an.
Daneben war auch der Studiengang „Hebammenkunde“ der DHBW Stuttgart sehr gefragt. Hebammenschülerinnen wollen ausbildungsintegriert studieren und begeben sich selbst auf die Suche nach Kooperationspartnern für ihre Hebammenschule.
Der Kongress mit seinen herausragenden Vortragenden und den internationalen Expertinnen auf den Podium bot viele Anregungen und reichlich Gelegenheit zum Netzwerken.
“Eine geballte Ladung an Hebammenkompetenz”
Heike Edmaier studiert im vierten Semester im berufsintegrierenden Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft - Erweiterte Hebammenpraxis. Sie erläutert in einem Beitrag in der Deutschen Hebammenzeitschrift (DEUTSCHE HEBAMMEN ZEITSCHRIFT 2019. 71 (2), 20-24) warum sie ausdrücklich evidenzbasiert arbeitet:
“Ich überprüfe und aktualisiere meine Behandlungskonzepte kontinuierlich auf aktuelle Evidenzen. (…) Eine Schatzkiste ist diesbezüglich die geballte Ladung an Hebammenkompetenz in unserem Studiengang. Ich studiere gemeinsam mit Kolleginnen mit meist langjähriger Berufserfahrung. Das erlebe ich als sehr große Bereicherung zusätzlich zum Fachwissen, das von den meist sehr kompetenten Dozentinnen vermittelt wird. Lange Zeit hatte ich als Hebamme der Forschung gegenüber leider viele Vorbehalte, die in einer diffusen Angst vor Fremdbestimmung und mangelnder Wertschätzung von Erfahrungswissen begründet lagen.
Ein Produkt aus der Hebammenforschung ist der »Expertinnenstandard zur Förderung der physiologischen Geburt« (…) Es ist für mich eines von vielen Beispielen, in denen deutlich wird, dass evidenzbasierte Betreuung unnötige Interventionen vermeidet. Hier wird praxisrelevante und gesundheitsfördernde Auswirkung von Hebammenforschung sehr deutlich. Das hat meine Lust auf Forschung geweckt.”
DHBW Stuttgart auf ITSEW 2019 im finnischen Oulu
Im Rahmen des Erasmus+ Programms reiste Andrea Bosch, Projektleiterin im Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft an der DHBW Stuttgart, nach Finnland. Anlass war die International Teachers and Staff Exchange Week (ITSEW) an der Oulu University of Applied Sciences (OAMK).
Die OAMK ist Partnerhochschule der DHBW Stuttgart und die Zusammenarbeit wird in unterschiedlichen Projekten intensiv gepflegt - seit 2018 auch im Rahmen des von der Baden-Württemberg-Stiftung geförderten akademischen Austauschprojektes Network Nursing and Healthcare.
Die freiberufliche Hebammentätigkeit und speziell die häusliche Wochenbettbetreuung durch Hebammen sind ein in Finnland unbekanntes Modell der Versorgung. Zu diesem Thema hatten sich die finnischen Partnerinnen des Health Sciences Departments eine Lehrveranstaltung für Studierende im Studiengang Midwifery gewünscht. Die vierzig Studierenden aus Bachelorstudiengängen der Hebammenkunde und Pflege diskutierten lebhaft Gemeinsamkeiten und die für sie erstaunlichen Unterschiede in der Versorgung von Wöchnerinnen und Neugeborenen.
Die Gastgeberinnen Marja Kinisjärvi (Hebamme), Dr. Tiina Tervaskanto-Mäentausta (Public Nurse) und Minna Manninen (Head of Midwifery Education) organisierten eine Führung durch den Kreißsaal der Universitätsklinik und das Medizindepartement der Universität Oulu wurde vorgestellt. So ermöglichten sie Einblicke in aktuelle Herausforderungen der geburtshilflichen Versorgung und der Ausbildung.
Daneben führte ein intensiver Austausch mit den Lehrenden aus Hebammen- und Pflegestudiengängen in Großbritannien, den Niederlanden und Portugal zu neuen Einsichten und füllte die Woche mit zahlreichen Fachgesprächen.
Insgesamt waren mehr als 130 Lehrende sowie Verwaltungsbeschäftigte aus Hochschulen in ganz Europa der Einladung der OAMK zur ITSEW gefolgt, um vom 1. bis 5. April 2019 in ihren jeweiligen Fachbereichen zum Lehrangebot beizutragen und den europaweiten Austausch zu pflegen.
Großes Interesse am berufsintegrierenden Bachelor-Studiengang für Hebammen
Am 12.02.2019 wurde an der DHBW-Stuttgart, im Studienzentrum Gesundheitswissenschaften und Management, der Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft-Erweiterte Hebammenpraxis im Rahmen der Informationsveranstaltung FEM-Future Education in Midwifery vorgestellt.
An die vierzig examinierte Hebammen waren gekommen, um sich über die Rahmenbedingungen eines Hebammenstudiums oder eines möglichen Kontaktstudiums zu informieren. Das Team des Studiengangs, Andrea Bosch, Projektleitung des FEM-Teams, und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Sonja Wangler und Cornelie Wolf gaben einen Überblick über die Inhalte und den Ablauf eines Studiums im Bereich Angewandte Hebammenwissenschaft.
Das innovative Studienangebot stieß auf lebhaftes Interesse und viele Fragen zu Studienbelastung, Präsenzphasen und Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Studium konnten geklärt werden. Eine große Bereicherung war die Beteiligung zweier Studentinnen aus dem dritten Semester, die die Besucherinnen an ihren Erfahrungen teilhaben ließen und aus erster Hand von den Herausforderungen im Studium, aber auch dem Glücksgefühl sie zu bewältigen, berichteten.
Im Anschluss ergaben sich viele Einzelgespräche, in denen individuelle Fragen und Anliegen besprochen werden konnten. Aus dem Kreis der Teilnehmerinnen kamen sehr positive Rückmeldungen zur Veranstaltung, die ersten Immatrikulationsanträge treffen ein, aus Sicht des Studiengangs ein voller Erfolg.
Die nächste Kohorte startet am 1.10.2019.