Namaste – Logistik-Studierende in Mumbai
There is no one India – diese Erkenntnis erlangten die Studierenden bereits in ihren ersten Tagen nach der Ankunft in Mumbai. Im Rahmen eines Integrationsseminars besuchten sie Vorlesungen zu den Themen „Indian Culture and Ethos“ und „Doing Business in India“. Dort wurde etwa aufgezeigt, dass der Subkontinent über 22 offizielle Sprachen und über 1.600 Dialekte verfügt und dass rund 50 Prozent der Inder 25 Jahre oder jünger sind. Trotz dieser Herausforderungen befindet sich Indien wirtschaftlich auf Erfolgskurs: Mit einem Wachstum von über sieben Prozent überholt Indien in diesem Jahr sogar China. Bereits heute sind viele deutsche Unternehmen vor Ort vertreten.
Neben Vorlesungen indischer Professoren und einer Session zum Thema „German and European Logistics in the Automotive Industry - Principles and Selected Case Studies“ von Hartel für indische und deutsche Studierende lag ein weiterer Schwerpunkt bei dem Besuch unterschiedlicher Unternehmen. Die Studierenden zeigten sich davon beeindruckt, wie gut die Supply Chains indischer Unternehmen trotz der begrenzten Mittel und der teils schwierigen Rahmenbedingungen funktionieren. So werden pro Stunde z.B. 70.000 Zeitungen der Times of India produziert, sodass diese pünktlich um 7 Uhr in den Geschäften und Privathaushalten Mumbais, aber auch auf dem Lande, erscheinen können.
Am vorletzten Tag fand die alljährliche Supply Chain Management Conference unter der Leitung von Prof. Dr. Joginder Singh Lamba der SIMSR statt, der zugleich Lehrbeauftragter im Studiengang BWL-DLM/Logistikmanagement ist. Experten aus Wissenschaft und Praxis stellten aktuelle Trends und Erfahrungsberichte aus der Logistik in Indien vor. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch wissenschaftliche Arbeiten präsentiert, u. a. die gemeinsame empirische Studie „Supply Chain Risk Management – A German-Indian Comparison“ von Lamba und Hartel.
Der letzte Tag der Exkursion stand im Zeichen von Sightseeing und Shopping in Mumbai. Die größte Stadt Indiens verfügt über ähnlich viele Einwohner wie Baden-Württemberg und Bayern zusammen und wird oft als Stadt, die nie schläft, bezeichnet. Durch das damit einhergehende Verkehrschaos konnten viele Studierende die täglichen Stuttgarter Staus in einem ganz anderen Licht betrachten.