Studieren bis zum Abschluss: Diese Faktoren sind relevant
Prof. Dr. Ernst Deuer (DHBW Ravensburg), Prof. Dr. Stefan Huf (DHBW Stuttgart) und PD Dr. Steffen Wild (Universität Heidelberg) erforschten die Faktoren, die sich auf die Abbruchneigung dual Studierender auswirken.
Dazu übertrugen sie den sogenannten Einbettungsansatz von Lee und Mitchell, der nach den Faktoren sucht, die Mitarbeitende zum Verbleib bei ihrem Arbeitgeber motivieren, auf Studierende in dualen Studiengängen.
Unter den sieben zentralen Ergebnissen, die die Autoren identifizieren, stechen folgende besonders heraus: Je stärker die Studierenden in der Hochschule und ihrem Unternehmen verwurzelt sind, desto geringer fällt ihre Abbruchneigung aus. Hochwertige Beziehungen in der Hochschule und im Unternehmen sind wichtiger als die Höhe der Vergütung während des Studiums. Noch wichtiger als die Beziehungen, die die Studierenden an der Hochschule und im Unternehmen pflegen, ist die Identifikation mit beiden Einrichtungen.
Basierend auf diesen Erkenntnissen arbeiten die Autoren Handlungsempfehlungen heraus, mit denen die Anzahl und Qualität der Beziehungen der Studierenden an der Hochschule und im Unternehmen und die gefühlte Identifikation mit selbigen erhöht werden kann. Dazu zählen beispielsweise eine gute Studieninformation vor Studienbeginn und eine reibungslose Studienorganisation (Identifikation mit der Hochschule), eine durchdachte Ausgestaltung der Praxisphasen im Betrieb (Identifikation mit dem Unternehmen) sowie betriebliche Paten- und Mentorenprogramme (Beziehungen im Unternehmen) und feste Kursgruppen mit engem Kontakt zur Studiengangsleitung (Beziehungen an der Hochschule).
Der gesamte Beitrag erschien unter dem Titel „Denn wie man sich bettet, so studiert man“ – Der Einfluss der Einbettung auf die Abbruchneigung dual Studierender“ in Beiträge zur Hochschulforschung - Ausgabe 3/2020.