Studierende besuchen Institut für Geschichte der Medizin
Studiengangsleiterin Prof. Dr. Margrit Ebinger initiierte den Besuch im Institut, das auf dem Gelände der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart ansässig ist. Dort vermittelte Dr. Marion Baschin, Leiterin des Instituts, den Studierenden die Geschichte der Homöopathie auf anschauliche und unterhaltsame Weise:
Der sächsische Arzt Samuel Hahnemann (1755 – 1843) entwickelte die Homöopathie in den 1790er-Jahren. Sie beruht auf drei Grundprinzipien: dem Ähnlichkeitsprinzip (Simile-Regel), nach dem eine Krankheit mit dem Mittel behandelt wird, das bei einem Gesunden ähnliche Krankheitserscheinungen hervorruft, der Arzneimittelprüfung an Gesunden zur Bestimmung der Symptome, die ein Mittel bei Ihnen bewirken kann, sowie der Erstellung des individuellen Krankheitsbildes durch eine ausführliche Anamnese (Krankengeschichte).
Zur Erforschung geeigneter Mittel und Dosierungen erstellte Hahnemann umfangreiche Dokumentationen und Beobachtungen seiner Patient*innen, ihrer Krankheitsbilder und Arzneiwirkungen, welche die Studierenden auch im Original anschauen konnten. Da zur damaligen Zeit nach der Vier-Säfte-Lehre versucht wurde, Krankheiten zu heilen, wurden überwiegend Aderlässe, Abführ- und Brechmittel oder Arzneigemische und giftige Stoffe wie Arsen und Quecksilber eingesetzt. In Abgrenzung hierzu konnte Hahnemann mit stark verdünnten und genau bemessenen Dosen Erfolge erzielen, die zur Attraktivität der Homöopathie beitrugen. Bis heute bilden seine Beobachtungen, die er 1810 veröffentlichte, immer noch die Grundlagen für jede*n Homöopath*in. Diskutiert wurde auch die bis heute umstrittene Wirkung der hoch potenzierten homöopathischen Medikamente, in denen keine Wirkstoffe mehr nachweisbar sind.
Die Studierenden zeigten sich beeindruckt von den zusammengetragenen Schätzen des Instituts für Geschichte der Medizin aus Originalbüchern, homöopathischen Hausapotheken sowie weiteren persönlichen Gegenständen von Hahnemann.